Burg Monselice

 

Castello di Monselice

 

Am Fuße des Colle della Rocca ragt das majestätische Bauwerk Castello Cini auf, das verschiedene Gebäudetypologien in sich vereint. Zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert war die Burg zuerst eine Residenz, dann ein Wachturm und schließlich eine venetische Villa.

 

Die Burg setzt sich nämlich aus vier Baukörpern zusammen, der älteste davon ist „Casa Romanica" (Romanisches Haus, 11. Jh.), das zusammen mit dem „Castelletto" (Schlösschen, 12. Jh.) den ersten Wohnbereich bildet.


Während des 13. Jh. wurde im Auftrag von Ezzelino III. da Romano der imposante und unabhängig stehende Verteidigungsbau „Torre Ezzeliniana" errichtet. Der Innenbereich wird von den gewaltigen, „turmartigen" Kaminen beherrscht, die die paduanischen Stadtherren Da Carrara im 14. Jh. bauen ließen und in Italien in diesCastelloer Form und Funktion einzigartig sind.

 

Nach 1405 und der Errichtung der Durchlauchtigsten Republik Venedig wurde die Burg von der venezianischen Adelsfamilie Marcello erworben, die zusätzlich das Gebäude Ca' Marcello als Verbindung zwischen den beiden bereits vorhandenen Bauten erstellen ließ. Die Marcello erweiterten dann die mittleren Säle des Ezzelino-Turms, um sich darin eine Sommerresidenz einzurichten, die seit Beginn des 19. Jahrhunderts ununterbrochen genutzt wird.

Die adligen Venezianer verschönten den Gebäudekomplex mit einer anmutigen Bibliothek, die sie auf dem Platz vor dem Turm errichteten (16. Jh.), und bauten außerdem den venezianischem Hof um (17. Jh.). Im 18. Jahrhundert ergänzten sie die Anlage mit einer Privatkapelle.

Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Fall der Republik Venedig, begann der langsame, aber unaufhaltsame Niedergang der alten Burg Monselice. Der Besitz ging auf verschiedene ansässige Familien über, darunter die Girardi-Cini, die aber nicht dazu beitrugen, das Schicksal des Gebäudes aufzuhalten. Den Gnadenstoß versetzte ihm schließlich das königlich-italienische Heer, das die Burg im Ersten Weltkrieg für militärische Zwecke verwendete. Als sie im Jahr 1919 wieder geräumt wurde, war von ihren reichen Schätzen nichts übrig geblieben. Scalinata

1935 erbte der Graf Vittorio Cini den Besitz, ein sehr gebildeter Mann mit großem kulturellem Interesse, und begann, nach geeigneten Einrichtungsgegenständen (Möbel, Gemälde, Teppiche, Gobelins, Tonwaren, Musikinstrumente und Stoffe) und Waffen zu suchen. Es gelang ihm, die ursprüngliche Atmosphäre des Mittelalters und der Renaissance wiederherzustellen, die den Besucher noch heute in den eindrucksvollen Wohnräumen und in dem großen Waffensaal erwartet.

1981 ging der Gebäudekomplex „Castello Cini di Monselice" in den Besitz der Region Venetien über, und ist heute, ebenso wie das „Antiquarium Longobardo" (Langobardisches Antiquariat) und der „Mastio Federciano" (Bergfried Friedrichs II.) ein Regionalmuseum.